Dienstag, 25. Januar 2011

Margret Geitner berichtet für dieses Blog regelmäßig über ihre Eindrücke der Karawane Bamako-Dakar.

Dienstag, 25. Januar 2011

Unser erster Tag in Bamako. Alle drei Reisegruppen aus Europa sind nun angekommen. Wir, die dritte Reisegruppe, fahren zur ARACEM (Association des Refoulés d’Afrique Centrale au Mali). Die ARACEM kümmert sich um Menschen, die nicht aus Mali kommen, sondern vom malischen Staat aufgenommen wurden. MigrantInnen, die auf ihrem Weg nach Europa von z.B. der algerischen Polizei gestoppt, abgeschoben und dann in der Wüste ausgesetzt werden. Einige werden vom Roten Kreuz aufgenommen und und in ein Aufnahmecamp in der Wüste gebracht. Dort dürfen sie drei Tage bleiben. Das Rote Kreuz bringt sie in wöchentlichen Transporten nach Bamako und zu Organisationen wie der ARACEM. Monatlich werden rund 120 Abgeschobene bei der ARACEM aufgenommen, dürfen dort drei Tage bleiben und bekommen erste gesundheitliche Versorgung. Seit November ist die Förderung ausgelaufen, neue Projekte wurden beantragt, sind aber noch nicht bewilligt.

„Wir machen nur noch das Nötigste. Das Geld, das wir noch haben, reicht gerade für die Miete“, sagt Romeo, ein Aktivist von ARACEM.

Er zeigte uns die Markthalle in der Nähe. Im ersten Stock befinden sich seit Jahren nicht mehr benutzte Marktstände. Diese völlige verrotteten Nischen sind die nächste Station der Abgeschobenen, wenn sie nicht mehr bei der Organisation bleiben können.

Neben ARACEM gibt es in Bamako noch die AME (Association Malienne de Expulsés) und die MSV. Über diese Organisationen werden wir später berichten.

Heute Nachmittag fand ein großes Plenum von Afrique-Europe-Interact mit 120 Leuten statt. Mit dabei rund 30 Sans Papiers aus Frankreich.

Weitere Informationen auf der Seite Afrique-Europe-Interact.net