Sonntag, 30. Januar 2011

Margret Geitner berichtet für dieses Blog regelmäßig über ihre Eindrücke der Karawane Bamako-Dakar . (Alle Berichte)

Sonntag, 30. Januar 2011

Kurz war die Nacht, entspannt der Tag. Heiß ist es und nach der Reise für uns alle eine Wohltat, für einige Stunden einfach rumzuhängen. Wir essen bei der ARACEM zu Mittag.

Eigentümlich, sich hier beinahe ein wenig zu Hause zu fühlen, wie bei Klassenfahrten damals. Ein gemeinsamer Schlafraum, das Mittagessen wird auch an einem großen Tisch eingenommen. Zwischen einigen haben sich bereits beinahe Freundschaften entwickelt. Neben diesem Gefühl des Kennenlernens bleibt aber natürlich der Widerspruch unseres Wohlstands, in den wir in wenigen Wochen wieder zurückkehren werden, wenn das UFO wieder startet und in sein Universum zurückfliegt. Würdelos, das ist ein immer wieder kehrender Begriff, wenn wir uns über die Situation und die Verhältnisse hier unterhalten. Wie aber kann man seine Würde zurückgewinnen, wenn die Ausbeutung, der Imperialismus, die Unterdrückung den Menschen hier kaum die Luft zum Atmen lassen. Gemeinsam kämpfen, sich seine Würde erkämpfen, sich von den Verhältnissen nicht verrückt machen lassen, aufstehen. Immer wieder fallen diese Sätze. Organisieren in einem neuen Internationalismus, im Kampf für eine bessere Welt, eine gerechte Welt.

Wie das geht?

Ein Weg ist der, den wir hier versuchen zu gehen: Die verschiedenen Auseinandersetzungen zum gleichen Thema zusammenzubringen, die AktivistInnen zusammenzubringen, uns zusammenzuschießen. Das werden die Fragen und Herausforderungen der nächsten Tage sein.

Die beginnt bereits bei den gemeinsamen Vollversammlungen und den nicht immer gleichen Kommunikationskulturen, die manches Mal mit durchaus unterschiedlichen politischen Positionen und Herangehensweisen einher gehen. Bereits hier beginnt eine der zentralen Aufgaben: dem und der anderen zuhören und nachfragen, wenn man nicht verstanden hat.

Weitere Informationen auf der Seite Afrique-Europe-Interact.net