Heute wird es noch größer. Begannen wir vor knapp zwei Wochen mit 12 Menschen am Flughafen in Hamburg, dann 20 in Paris, zogen mit unserer kleinen Afrique-Europe-Interact-Karawane mit 170 Leuten los, wurden dann 500, fahren wir jetzt gen WSF, gen Dakar und sind dann 50.000…
Zunächst geht’s aber auf die feministische Demo in Kaolak. Viele, viele Frauen und auch zahlreiche Männer demonstrieren durch die Straßen von Kaolak. Es wird getanzt, gesungen, getrommelt, in unseren Parolen fordern wir gleiche Rechte für Frauen und Mädchen und dass es keine wirkliche Befreiung ohne die Befreiung der Frauen geben kann.
Danach steigen wir wieder in unsere Busse und los geht’s auf der letzten Etappe – gen Dakar.
Ein eigentümliches Gefühl beschleicht uns. Jetzt wird es anders, in der Großveranstaltung WSF wird die Karawane sich ganz neu aufstellen, werden viele ihre eigenen Wege gehen, unterschiedliche Workshops besuchen, sich selbst versorgen und vielleicht einfach mal einen Tag abschalten und an den Strand gehen.
Von neuem Internationalismus sprachen wir, von transnationalen Netzen, die wir notwendig aufbauen und erhalten und erweitern müssen, wenn wir die herrschenden neokolonialen und repressiven Strukturen bekämpfen wollen. Dafür sind direkter Austausch, direkter Kontakt, Kommunikation, Zuhören, Zuverlässigkeit und Vertrauen ganz zentrale Elemente. Die können aber allein entstehen mit Zeit und Raum für Debatten und mit dem Aushalten der Widersprüche, in denen wir leben. Dazu war die Karawane Afrique-Europe-Interact ein Anfang – auch wenn sie noch weniger eine rollende als vielmehr eine holpernde war.
Und wie sich das Netzwerk auf dem WSF vergrößert, verändert, neu strukturiert und ob – das müssen andere erzählen. Mein Flieger startet am Sonntag direkt im Anschluss an die Auftaktdemo des WSF.
Für Bewegungsfreiheit! Für das Recht zu gehen und das Recht zu bleiben! Kein Mensch ist illegal!
