Tunis II

WSF 2015Zum zweiten Mal in Folge findet das WSF in Nordafrika statt. Von vielen wurde «Tunis I» als problematisch beurteilt. Wir sehen «Tunis II» jedoch als Chance, emanzipatorische politische Akteure in der Region weiter zu stärken. Kritisiert wurde unter anderem die starke europäische Präsenz auf dem letzten Weltsozialforum 2013 – und teils paternalistische Dominanz sowie frontale Methoden, die sinkende Teilnahme der früheren Süd-Süd-Netzwerke und das Fehlen der «neuen» sozialen Akteure, die aus den Krisen in Südeuropa hervorgegangen sind.

Wir sehen «Tunis II» jedoch auch als Chance, emanzipatorische politische Akteure in der Region weiter zu unterstützen und zu stärken. Für uns sind dabei lokale Ereignisse und regionale Organisierungsprozesse nicht getrennt von internationalen Entwicklungen zu betrachten. Aufgrund der zahlreichen negativen Effekte aktueller Politiken der Europäischen Union in Nordafrika und dem Nahen Osten, sind regionale Zugänge zu ökonomischer, politischer und sozialer Entwicklung wichtig. Sie können allerdings nur durch gemeinsame Anstrengungen erreicht werden. Die RLS WSF activities schedule (on WSF campus) der Rosa-Luxemburg-Stiftung in Tunis liegen daher auf Fragen von transnationalem Wissenstransfer im Bereich emanzipatorischer Bildung, Chancen und Problemen grenzüberschreitender gewerkschaftlicher Organisierung, handelspolitischer Interessen in Nordafrika und der EU, den Auswirkungen von EU-Politiken auf Nord- und Westafrika, Klimagerechtigkeit, internationaler linker Politik zwischen Parteien und sozialen Bewegungen sowie den Möglichkeiten der Herausforderung von Kapitaloligarchien.